Trauma-Informiert-Leben

Anti-Trauma-Brille: Wie sich Rettungskräfte mit der RUBI-Brille vor einer PTBS schützen könnten

Blutfilterbrille / Anti-Trauma-Brille auf der Ablage

Hast Du schon mal von der Anti-Trauma-Brille oder der Blutfilterbrille gehört? Wer als Rettungskraft, Ersthelfer, als Feuerwehrmann oder Notarzt unterwegs ist, kennt die alarmierende Wirkung der Farbe rot und kennt damit auch die oft nachhaltige Wirkung, welche Bilder von Einsatzstätten hinterlassen. Nicht wenige Einsatzkräfte leiden an PTBS – einer posttraumatischen Belastungsstörung. Weltweit spricht man von 10% aller Rettungskräfte, die von einer PTBS betroffen sind. (Quelle: Dissertation Manuel von der Heide, 2021) Nun ist dem Feuerwehrmann Martin Jahr aus Michendorf bei Potsdam die Umsetzung einer grandiosen Idee geglückt. In diesem Beitrag geht es um die RUBI Brille – eine Anti-Trauma-Brille, welche durch eine bestimmte Beschichtung das Farbspektrum von Blut reflektiert.

Wie genau funktioniert diese Anti-Trauma-Brille?

Eigentlich ist das Prinzip ganz einfach. Eine spezielle Beschichtung der Brille reflektiert das Farbspektrum von Blut und stellt es schwarz dar. Na klar kommt nun schnell die Frage auf, ob nun jedes Stopp-Schild oder auch die Ampel statt rot – schwarz angezeigt werden. Aber nein. Diese Brille ist so genial konzipiert, dass vor allem Blut verändert dargestellt und damit als normale Farbe und nicht im Alarmzentrum des Gehirns abgespeichert wird. So haben schockierende Details etwas weniger Intensität und können vermutlich besser verarbeitet werden. Alle anderen Farben werden wohl nahezu normal dargestellt.

Die Wirkung und Vielfältigkeit dieser Brille soll in einer Studie ab August 2023 belegt werden. Durchgeführt wird diese Studie von der Gesellschaft für Wissens- und Technologietransfer.

Wofür stehen die Buchstaben RUBI – bei der Anti-Trauma-Brille?

Die Buchstabenkombination ergibt sich aus folgendem Hintergrund:

R-eduktion

U-ungewollter

B-lut

I-Intensitäten

Und sicherlich ist das kein Zufall: Die Tochter vom Erfinder der Blutfilterbrille Martin Jahr – heißt: Rubi 😉 Wie schön.

Brauchen alle Rettungskräfte solch´ eine Anti-Trauma-Brille?

Diese Frage habe ich mal rein rhetorisch gestellt. Ich persönlich – wie viele Leser hier wissen – habe ja meinen Praxisschwerpunkt auf Osteopathie und Traumatherapie und „kämpfe“ Tag für Tag mit meinem Patienten um ihr Wohlbefinden. Ganz speziell im Fall von PTBS ist das immer eine sehr schöne, dankbare – aber auch gleichzeitig eine langfristige Angelegenheit. Wenn es auch nur einer Person im Rettungsdienst hilft, keine PTBS zu bekommen – dann ist es doch auf alle Fälle wert, diese Brille bei sich und im Fall des Einsatzes auf der Nase zu tragen.

Ich persönlich würde also prinzipiell sämtliche Ersthelfer mit dieser Brille ausstatten und darüber hinaus auch umfangreich über PTBS und die Folgen aufklären. Leider ist es doch so, dass wir oft denken, wir brauchen solche Dinge nicht, weil uns die „Ursache-Folgeverkettung“ im Fall von Trauma und Traumafolgestörungen nicht bewusst ist und darüber hinaus sind wir leider ab und an mit der hybriden Vorstellung ausgestattet, dass es uns nicht treffen wird. Eine PTBS kann jedoch jeden Menschen treffen.

Wenn Dich das Thema PTBS und andere Traumafolgestörungen interessiert und Du Dir einen Überblick verschaffen möchtest, kann ich Dir meinen Onlinekurs zu diesem Thema sehr empfehlen.

Wenn Dich die Brille interessiert – dann schau doch gleich mal auf die Webseite von www.rubi-glas.de – hier kannst Du Dir noch ein viel umfassenderes Bild machen und natürlich die Brille gleich bestellen.

 

 

 

 

 

 

 

Quellen:

Dissertation Manuel von der Heide

Homepage RUBI-Brille

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert