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„So bewältigt man ein Trauma“ SRF Sternstunden im Interview mit Boris Cyrulnik

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〈Beitrag enthält Werbung〉 So bewältigt man ein Trauma – In diesem sehr bewegenden Interview schildert der 1937 geborene, französische Neurologe, Psychiater und Schriftsteller Boris Cyrulnik – wie er sich als kleiner Junge im 2. Weltkrieg vor den Soldaten wirklich geschickt verstecken konnte, um dem schlimmen Schicksal Vernichtungslager zu entgehen. Im Interview erklärt er außerdem, wie wichtig vertrauensvolle Bindungen für die Entwicklung von Kindern sind und wartet auch mit Prozentzahlen auf, wie viele Kinder es in einem friedlichen Land schaffen, diese gesunden Bindungen aufzubauen und wie sich die prozentuale Verteilung ändert, wenn Krieg herrscht. Es geht weiterhin um die psychischen Schwierigkeiten, die sich daraus entwickeln und was es braucht, um diesen Kindern trotzdem die Möglichkeit zu geben, Resilienzen auszuprägen. Hierfür erklärt er die Wichtigkeit der ersten eintausend Tage im Leben eines Kindes. Kulturelle Verdrängungsmechanismen, brachten ihm damals eine interessante Zweisprachigkeit und er erklärt den Unterschied zwischen Verdrängung und Leugnung von Trauma und begründet damit sein Verständnis für das Unverständnis der damaligen Zeit. Gleichzeitig stellt er jedoch sehr deutlich heraus, dass es vor allem das Unvermögen der Menschen war, ihm zuzuhören und ihm Glauben zu schenken, was seine Worte letztendlich einfrieren ließ. Erst 40 Jahre später, angestoßen durch verschiedene Redner und Publizisten, konnte er mit seiner Geschichte Gehör erlangen. Im Interview wird deshalb auch über sein Buch: „Rette dich, das Leben ruft“ – gesprochen und wie bewusstes und unbewusstes Erinnern seine Vergangenheit repräsentierten. Ein unglaublich tolles Interview, für das ich eine Hörempfehlung aussprechen möchte. Das Interview, in dem es auch um das Thema Resilienz und deren Wiedererlangung geht, ist als Video bei Youtube oder auch als Podcast anseh- oder anhörbar.

 

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